Harry-Potter-Sequel unter Protesten verschoben
Eigentlich war der Kinostart des von bekanntlich nicht wenigen Fans heiß ersehnten Nachfolgers zu "Harry Potter und der Orden des Phönix" fest für den 21. November eingeplant. Doch Warner Bros. hat nun angekündigt, dass "Harry Potter und der Halbblut-Prinz" mit annähernd acht Monaten Verspätung erst am 17. Juli 2009 in den Kinos anlaufen wird.
In einer Presseerklärung nannte der verantwortliche Warner-Geschäftsführer Alan Horn zwei Gründe für die überraschende Verschiebung des sechsten Teils der Erfolgsreihe. Zum einen habe die Vergangenheit gezeigt, dass die Sommermonate ein ideales Zeitfenster für den Release eines Familienfilms bildeten. Zum anderen sei die Entscheidung auch durch die Nachwirkungen des Hollywood-Autorenstreiks zwischen November 2007 und Februar 2008 beeinflusst.
Da viele Drehbücher nicht termingerecht fertig geworden seien, so Horn, "hat sich die Wettbewerbslandschaft für 2009 verändert, was uns neue Möglichkeiten eröffnet hat, die wir wahrnehmen wollten. 'Harry Potter und der Halbblut-Prinz' füllt perfekt die frei gewordene Lücke für einen Blockbuster-Release im kommenden Sommer aus." Zahlreiche Harry-Potter-Fans zeigten sich von dieser Argumentation wenig überzeugt und reagierten mit Protesten auf die Ankündigung. Warner sah sich hierauf zu einer öffentlichen Stellungnahme genötigt, in der man die Verärgerung der Fans bedauert.
Überdies wies man darauf hin, dass im Falle des ursprünglich geplanten Kinostarts die Lücke zum für November 2010 geplanten nächsten Film "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" zwei Jahre betragen hätte.
Das Produktionsfenster dieses Sequels, bei dem wie schon für den aktuellen und den vergangenen "Harry Potter"-Film David Yates die Regie übernehmen wird, ist von der aktuellen Startverschiebung nicht betroffen.
In Fachkreisen munkelt man allerdings, dass die Verschiebung viel eher ein Ergebnis des Erfolgs von "The Dark Knight" ist: Der hat so viel Geld in die Kassen von Warner gespült, dass das Studio in diesem Rechnungsjahr einfach keinen Blockbuster mehr benötigt, um schöne Bilanzen vorweisen zu können.