Halloween-Story
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Eine Halloweengeschichte

Jack war ein alter Sünder. In Wirklichkeit war er schon ein Sünder gewesen, bevor er alt wurde. Er hätte euch sogar den Hut vom Kopf gestohlen, wenn er ihn nur brauchen hätte können. Er trank ein bißchen, allerdings nur dann, wenn etwas zu trinken da war, und er log euch an, aber nur, wenn er das für notwendig hielt. Alles, was er über den Sonntag wusste, war, dass er an diesem Tag den Fischteich für sich alleine hatte. Die meisten Mahlzeiten bekam er durch Stibitzen - Dinge wie ein Huhn, wenn niemand hinsah, einen Kuchen, der auf dem Brett eines offenen Fenster auskühlte, Eier, die man im Hühnerhaus übersehen hatte oder eine Melone, die gerade reif fürs Ernten geworden war, während der Besitzer im Bett lag. Wenige Leute schätzten Jacks Art des „Einkaufens“, aber er blieb nie lange an einem Ort. Daher vermisste alle paar Tage eine andere Stadt Hühner, Eier und Melonen.

Nun, der Tod kommt zu jeder Seele, die geboren wurde. Jeder erlebt den Tod ein wenig anders, und in Jacks Fall kam der Tod in der Form des Teufels. „Hallo!“, rief der alte Teufel zu Jack. Er stand in der Mitte der Straße und versperrte Jack den Weg. „Hallo!“, antwortete Jack. „Entschuldigung, Sir, dass ich nicht zum Reden stehenbleibe, aber mir folgen zwei Leute, die über Speck reden wollen, der aus ihrem Räucherhaus verschwunden ist, und das ist eine Unterhaltung, die ich lieber nicht führen würde. Wenn Ihr mich vorbei lassen würdet, Sir, könnte ich meinen Weg fortsetzen.“

Der Teufel bewegte sich keinen Millimeter. „Ich bin enttauscht, dass du mich nicht erkennst, Jack.“, sagte er. „Ich erkenne Euch gut genug.“, antwortete Jack. „Hörner auf Eurem Kopf, ein langer, spitzer Schwanz, glühende Augen und der Geruch nach brennendem Schwefel - oh Sir, es ist schwer, Eure infernalische Gestalt mit einem gewöhnlichen Pilger zu verwechseln. Es ist nur wegen dieser Leute, die hinter mir her sind und...“ „Das hast du schon gesagt.“, unterbrach ihn der Teufel. „Diese Menschen interessieren mich nicht, noch nicht. Heute habe ich nur Interesse für dich.“ „Warum?“, fragte Jack. „Weil jetzt deine Zeit gekommen ist.“, antwortete der Teufel. „Es ist an der Zeit für dich, dieses Jammertal zu verlassen und den Lohn deiner Taten zu empfangen. Und du wirst, was niemand überraschen wird, mit mir kommen.“

„Nein“, sagte Jack, „das überrascht nicht einmal mich selbst. Was mich aber überrascht, ist, dass Ihr Euch die Gelegenheit entgehen lasst, die zwei guten, gottesfürchtigen Burschen zu verhexen, die mir auf den Fersen sind.“ „Verhexen!“, schrie der Teufel, „Wie das?“. „Nein“, meinte Jack, „Ihr wollt das nicht machen, lasst uns einfach weitergehen.“ „Warte ein wenig.“, erwiderte der Teufel. „Du warst immer ein Mann nach meinem dunklen Geschmack, Jack. Was hast du im Sinn?“ „Nun“, sagte Jack, „ nehmen wir mal an, ich würde zulassen, dass mich diese Leute fangen. Und nehmen wir weiter an, ich würde bitten und betteln, dass sie mich nicht so hart behandeln. Und sagen wir, ich würde ihnen anbieten, für das zu zahlen, was ich gestohlen habe, nur um fair zu sein und christ...“ „Sag ja nicht dieses Wort!“, schrie der Teufel. „Okay, dann nur um fair zu sein. Und wenn ich ihnen anbieten würde, ihnen mein letztes bißchen Geld zu geben, ein Silberstück, das mir meine Mutter auf ihrem Sterbebett gegeben hat.“ „Deine Mutter ist nicht tot, und sie gab dir nicht einmal eine Kupfermünze, geschweige denn ein Silberstück. Ich mag deinen Stil, Jack, rede weiter!“ „Sagen wir einmal, ich gebe diesen Jungs ein Silberstück, und sie lassen mich laufen. Dann verschwindet dieses Silberstück plötzlich. Das sollte sogar diese zwei guten, gottesfürchtigen Burschen gegeneinander aufbringen, darüber streitend, wer von beiden das Geld gestohlen hat, oder?“

„Wir beide werden noch berühmt werden.“, meinte der Teufel. „Das ist eine gute Idee, es bleibt nur eine Frage offen. Woher willst du ein Silberstück nehmen, das verschwinden kann?“ „Das ist der heimtückischste Teil des Plans. Eurer teuflisches Selbst wird das Geld sein!“ „Ich?“ „Ja Ihr, warum denn nicht? Wird nicht gesagt, dass ihr in vielen Gestalten auftreten könnt? Ist es Euch nicht möglich, nach Lust und Laune zu verschwinden? Und wird nicht gesagt, dass Geld die Wurzel alles Übels ist?“ „Das reicht“, unterbrach ihn der Teufel, „Das ist ein guter Plan, Jack, und wir werden ihn ausführen!“

„Gut“, erwiderte Jack. Er zog einen abgetragenen Lederbeutel aus der Tasche. „Und hier ist meine Geldbörse. Mach Euch bereit und springt hinein. Ich glaube, ich höre die Leute näher kommen.“

Jack hatte recht mit der Annahme, dass der Teufel jede beliebige Gestalt annehmen konnte, weshalb es einfach für den Teufel war, sich in ein frisch geprägtes Silberstück zu verwandeln und durch die Luft in den Lederbeutel zu springen. Er hatte das zwar noch nie vorher gemacht, aber Jack zog die Schnur des Verschlusses fest zusammen, warf den Beutel auf den staubigen Weg und setzte sich sofort darauf. In diesem Moment erkannte der Teufel, dass er alleine war. An ihn drückte sich ein Silberkreuz, das Jack im letzten Ort mitgenommen hatte, kurz bevor er den Speck gestohlen hatte. Gefangen mit dem Kreuz war der Teufel machtlos und konnte nichts tun außer fluchen und schreien. Er tat beides, aber nichts half. Er fluchte, er drohte, er bettelte und fluchte wieder. Er brüllte jeden schlimmen Fluch, den er kannte, und erfand sogar ein paar neue. Aber nichts half. Jack wusste, dass das seine einzige Hoffnung war, und er war schon früher verflucht worden, weshalb er einfach im Straßenstaub sitzenblieb und darauf wartete, dass der alte Teufel müde wurde.

Und der Teufel wurde tatsächlich müde. Er war müde vom Fluchen, gedemütigt davon, dass Jack auf ihm draufsaß, und litt Höllenqualen, weil er so nahe bei einem Kreuz verweilen musste. Letztendlich hielt er es nicht mehr länger aus. „Was willst du?“, fragte er jammernd aus dem Beutel heraus. „Dass du gehst und mich in Ruhe läßt!“, antwortete Jack. „In Ordnung!“, schrie der Teufel, „Du hast mein Wort.“

Jack kannte allerdings die alten Geschichten, die besagten, dass das Versprechen des Teufels nur für sieben Jahre gültig war. „Sieben Jahre?“, dachte er, „Sieben Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Das wird mir die Gelegenheit geben, noch ein oder zwei neue Listen zu erfinden. Wer weiß? Vielleicht wird mich sogar ein eifriger Priester in diesen sieben Jahren in einen gläubigen Menschen zu verwandeln. Sieben Jahre werden wohl ausreichen.“, entschied er sich. Er stand auf, hob den Beutel auf und begann die Verschnürung aufzuknüpfen. Der Lederbeutel öffnete sich nur einen Spaltbreit, aber das reichte aus. Mit einem letzten Fluch und in einer Wolke stinkenden Rauchs sprang der Teufel aus dem Beutel auf die Straße und verschwand danach vollständig. Jack war allein auf dem Weg, nur er, sein Lederbeutel und die sieben Jahre zur Ausarbeitung eines Plans.

Sieben Jahre reichten nicht annähernd aus, um Jack zu bekehren. Sie waren nicht einmal genug, um um mit der Bekehrung zu beginnen. Sie vergingen in einem Nebel aus Pferderennbahnen, Wirtshäusern und Mahlzeiten, gestohlen bei Leuten, die zu nahe an Jacks Weg wohnten.

Auf den Tag genau sieben Jahre nach seiner Begegnung mit dem Teufel fiel Jack einfach tot um. Dabei stand er gerade in einem Rübenfeld, dessen Eigentümer gerade nicht da war. Jack hatte gerade den saftigen Kern aus einer großen Rübe geschnitten, als plötzlich sein Körper auf der Erde lag und seine Seele vor den Toren der Hölle stand, immer noch an einem Bissen Rübe kauend.

„Auweh!“, dachte Jack, „Schon sieben Jahre? Die Zeit verfliegt wirklich. Ich hoffe, dass das hier genauso ist.“ Er schluckte die Rübe und rief zu den Toren: „Hey, ihr da drinnen, ich bin da!“ „Wer ist das?“, fragte eine bekannte Stimme von drinnen. „Wer ist das draußen? Oh!“, sagte der Teufel, als er über die Mauer blickte. „Du bist es, Was willst du?“ „Nun, Sir“, antwortete Jack, „wir hatten einen Deal, diese sieben Jahre. Und obwohl ich das hasse, bin ich gekommen. Macht auf!“

„Oh nein“, sagte der Teufel, „oh nein. Das kommt nicht in Frage. Du hast mich schlecht behandelt, Jack, schäbig und sehr schlecht, in der Tat. Und ich verzeihe nicht gerne, vielleicht hast du das schon gehört.“ „Was, ich kann nicht hineinkommen?“, fragte Jack. „Was soll dann aus mir werden?“ „Das ist nicht mein Problem.“, entgegnete der Teufel. „Du kannst nicht zurückgehen, denn dieser alte Körper ist verbraucht. Und du wirst sicher keinen Fuß hier herein setzen. Du kannst dich auf den Weg zu einem anderen Ort machen, vielleicht haben die dort eine Verwendung für dich.“ Der Teufel deutete zu einem gewundenen Pfad, der sich in der Dunkelheit verlor.

„Der andere Ort.“, murmelte Jack zu sich selbst. „Na gut, ich werde es versuchen. Aber diese Straße von hier nach dort ist furchtbar dunkel. Habt Ihr kein Licht, das ich mir ausborgen kann?“ Der Teufel griff hinter sich in die Hölle und nahm ein Stück glühender Kohle. „Hier!“, sagte er und warf die brennende Kohle zu Jack. „Du kannst das behalten, das würdest du ja ohnehin tun.“ Der Teufel drehte Jack den Rücken zu und verschwand in den Flammen.

Die Kohle war viel zu heiß, als dass Jack sie hätte angreifen können. Deshalb benutzte er sein Messer, um sie in die ausgehöhlte Rübe zu befördern. Anschließend schnitt er ein paar Löcher in die Rübe, damit das Licht herausscheinen konnte, und machte sich auf den Weg.

Ihr könnt euch sicher denken, dass man, als er an den schimmernden Toren des anderen Ortes ankam, die Hunde auf ihn hetzte. Daraufhin machte er sich wieder auf den Rückweg, wobei ihm sein glühendes Stück Kohle den Weg beleuchtete, aber niemand antwortete ihm, als er an den Toren der Hölle anklopfte. Da ihn keiner der beiden Orte hineinließ, kehrte Jack letztendlich auf die Erde zurück. Das Problem war nur, dass er keinen Körper mehr hatte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als von Ort zu Ort zu wandern, wie er es auch früher immer getan hatte, er und sein glimmendes Feuer, das nie erlosch. In den Mooren, Sümpfen und Feldern des Landes sieht man daher manchmal ein einsames Licht, das durch den Nebel treibt. Wer ihm folgt, gelangt an dunkle und gefährliche Orte und kommt womöglich nie zurück. Und der alte Jack? Der ist immer noch da draußen, wandert ziellos herum und hat nicht einmal in der Hölle ein Zuhause.

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