Erfindungen der Muggel
Wie ich euch schon zu Beginn dieses Kurses erzählt habe, verfügen Muggel über keinerlei Zauberkräfte. Allerdings sind viele Muggel geschickte Bastler. Mit viel Phantasie und Kreativität erfinden sie
technische Geräte, die ihnen ihr nichtmagisches Alltagsleben sehr vereinfachen.
Eine der bahnbrechendsten Erfindungen der letzten 300 Jahre ist Nutzbarmachung der Eklektrizität, die in manchen älteren Büchern auch als Elektrizität bezeichnet wird. Dieser Begriff ist
allerdings hoffnungslos veraltet, ihr müsst ihn euch daher nicht merken. In Zaubererkreisen wird zur Zeit noch diskutiert, ob nicht eine spezielle Art winzigst kleiner Hauselfen für diese Kraft verantwortlich sein
könnte, Muggelwissenschaftler sprechen dagegen nur von eklektrischem Strom. Auf jeden Fall ermöglicht die Eklektrizität den Betrieb vieler wundersamer Maschinen, von denen ich euch jetzt einige vorstellen möchte.
Wie ihr sehen werdet, ist der Übergang zur Magie fließend. Ich bin mir daher nicht sicher, ob nicht doch in manchen Erfindungen ein wenig Zauberei steckt.
Sehr interessant finde ich die Möglichkeit, Eklektrizität gewissermaßen in kleinen Behältern
zu konzentrieren. Auf diese Weise kann man die Eklektrizität überallhin mitnehmen. Von den Muggeln werden diese Konzentratdosen Batterien genannt und nach Gebrauch achtlos entsorgt. In der Welt der Zauberer
und Hexen gibt es viele Leute, die sich selbst als passionierte Batteriensammler bezeichnen würden. Der Rekord liegt meines Wissens im Moment bei 10.478 Stück und wird von der irischen Hexe Deirdre O'Manion gehalten.
In Muggelhäusern leben keine Hauselfen. Wer ist dann dort für das Kochen und Putzen zuständig? Natürlich könntet ihr jetzt sagen, dass die Muggel das eben selbst erledigen müssen. Aber auch Muggel haben nicht
gerade viel Spass daran, den Boden zu kehren oder ihre Wäsche selbst zu waschen. Daher haben sie viele „eklektrische Hauselfen“ erfunden. Die meisten muss ich euch nicht näher
erklären, ihre Namen stehen für ihre Funktion. Dazu zählen der Mikrowellenherd zum Erwärmen des Essens, der Geschirrspüler, der Staubsauger, die Waschmaschine und der Wäschetrockner.
Wie allgemein bekannt sein dürfte, besitzen Muggel keine Eulen. Wahrscheinlich ist ihnen die Haltung dieser Vögel zu beschwerlich. Daher sind sie gezwungen, ihre Briefe von anderen Muggeln, den
sogenannten Briefträgern, an ihren Bestimmungsort bringen zu lassen. Natürlich dauert das viel länger als die Eulenpost, aber nicht immer hat man soviel Zeit. Bemerkenswerterweise gelang den Muggeln die Zähmung der
Elektroeulen. Für diese Tiere haben die Muggel einen sehr phantasielosen Namen, nämlich Email. Die Spezies der Elektroeulen wird
heutzutage von mehreren namhaften Zauberornithologen erforscht. Bisher ist allerdings nur bekannt, dass die Elektroeulen in Glasfaserkabeln leben, irgendwie von Eklektrizität
gefüttert werden und relativ große digitale Lasten befördern können.
Neben Briefen und Elektroeulen nutzen die Muggel eine weitere Möglichkeit der Kommunikation: Das Telefon. In diesem Fall bin aber der Meinung, dass ein unbekannter Zauberer dem Muggel Alexander Graham Bell bei der
Erfindung geholfen hat. Schließlich lebt in jedem Telefon ein echter Telefontroll. Diese Wesen ermöglichen durch telepathische Kommunikation die Verbindung zwischen
zwei Telefonen und rufen dann den Telefonbesitzer ans Gerät. Je nach Laune machen sie das mit melodischem Klingeln oder wütendem Kreischen. Besonders heimtückische Telefontrolle stören genau im
ungünstigsten Augenblick, aber im allgemeinen leisten sie den Muggeln wertvolle Dienste.
Daneben existiert noch eine weitere Einrichtung, bei der Trolle eine große Rolle spielen. Diese sogenannten Trolltreppen findet man zwar nur in der Welt der Muggel, ich bin aber davon überzeugt, dass die Trolltreppen keine Erfindung der Muggel sein können.
Trolltreppen sind äußerst hinterhältig. Hier muss eine dunkle Macht ihre Hand im Spiel gehabt haben. Sie sind eine gefährliche Bastelei aus Eisen, ziehen nichtsahnenden
Zauberern den Boden unter den Füßen weg, verschlucken sie und entführen sie tief in den Untergrund der Erde. Dort befindet sich eine sehr merkwürdige Doppeltwelt, es ist außerdem heiß und stickig. Angeblich soll es dort unten
sogar Geschäfte und Züge geben. Aber wer möchte da schon leben? Hütet euch also vor allem, was einer Trolltreppe ähnelt!
Zum Schluß möchte ich euch noch eine Tätigkeit vorstellen, die sich bei den Muggeln großer Beliebheit erfreut, nämlich Fernsehen. Stundenlang sitzen sie vor den Fernsehgeräten und schauen sich
Fernsehsendungen an. Manche Sendungen zeigen die Wirklichkeit, der Inhalt der meisten Sendungen ist dagegen frei erfunden. Ich kann nicht ganz
nachvollziehen, warum jemand lieber Phantasiefiguren zusieht, als selbst etwas zu unternehmen. Ich nehme aber an. dass die Muggel auf diese Weise viel
erleben können und Welten kennen lernen, die ihnen sonst für immer verschlossen blieben. Die Funktionsweise eines Fernsehgeräts ist relativ kompliziert. Daher werde ich hier nur das
Grundprinzip erklären und allzu komplexe Details weglassen. Muggel, die als Schauspieler bezeichnet werden, spielen die Geschichten, aus denen später eine Sendung gemacht
werden soll. Ihr Abbild wird über spezielle Spiegel in ein anderes Gerät, das man Kamera nennt, transportiert. Dort wird die ganze Szene in stark verkleinerter Form gespeichert,
sodass man sich alles immer wieder ansehen kann. Wie das genau funktioniert, will ich hier nicht erläutern, denn das ist Unterrichtsstoff der höheren Klassen. Ihr seht also, dass beim
Fernsehen nicht - wie früher angenommen - Muggel verkleinert und in ein Gerät gezaubert werden. Mit Hilfe der Eklektrizität wird die in der Kamera gespeicherte Geschichte
schließlich über Fernsehsender zu den Fernsehgeräten der Muggel transportiert.
Unsere Zeit ist leider für heute schon wieder vorbei. Wenn ihr mehr über bestimmte andere Muggelerfindungen erfahren wollt, mailt mir eure Frage unter Angabe eures Namens im
Chat und eures Hogwarts-Hauses mit dem Betreff „Muggelerfindungen“ an hazard@hogwartsonline.de <mailto:hazard@hogwartsonline.de>.
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