Mein erster Tag in Hogwarts
von Pansy aus Slytherin
„Nur nicht hinsehen“, dachte ich mir, „sieh bloß nicht hin!“
Ich schloss die Augen, raste los, und dann war es auch schon vorbei, ich hatte nichts gemerkt. Ich stellte mir einen Zusammenstoß mit der Absperrung direkt vor mir vor, oder das ich zu schnell lief und
stolpern würde, aber nichts der Gleichen ist geschehen, und nun stand ich sicher mit meinem Gepäckwagen auf dem Boden. Irgendwo. Nach der Beschreibung musste ich nun auf dem Bahnsteig Neun Dreiviertel angekommen
sein, hier sollte der Zug nach Hogwarts, meiner neue Schule, abfahren. Ich traute mich kaum die Augen zu öffnen, es war ein Höllen Lärm hier an diesem von mir noch nie besuchten Ort. Es mussten unheimlich viele
Menschen hier sein. Da ich nun aber kaum hier stehen bleiben konnte, öffnete ich vorsichtig meine Augen. Ich stand da mit geöffnetem Mund und war wirklich sprachlos. Der Anblick war überwältigend. Hunderte von
Menschen drängelten sich hier aneinander vorbei, lachten, unterhielten sich, schoben Gepäckwagen durch die Gegend... weiter hinten konnte ich auch schon den Zug erkennen, mit dem ich nach Hogwarts kommen würde. Es
war eine lange Dampflok von roter Farbe. Sie sah schon etwas älter und mitgenommen aus, wirkte jedoch freundlich auf mich. Auf einem Wagon stand groß und ich weißer Schrift „Hogwarts Express“. Da viel mir ein, dass
ich mich nun auch auf den Weg machen sollte, hinter mir kamen schließlich immer mehr Leute, und ich wollte auf keinen Fall Auslöser eines Staus sein. Ich schob also meinen Gepäckwagen in Richtung Zug.
Dabei musste ich aufpassen, nicht irgendwelche Leute anzurempeln oder gar zu überfahren. Ein wenig später stand ich nun endlich vor der Dampflok. Ich sah sie mir noch einmal gut an, bevor ich einstieg,
wobei ich dort erst einmal Schlange stehen musste, um überhaupt hineinzukommen. Nun suchte ich mit meinem Gepäck und meiner Eule nach einem noch nicht so vollen Abteil. Weiter hinten wurde ich fündig und setzte mich
zu ein paar Mädchen, die auch in meinem Alter zu sein schienen. Ich packte mein Gepäck in die Ablage über mir und stellte meine Eule neben mir auf den Sitz. Ich war doch schon recht aufgeregt, endlich nach Hogwarts
zu kommen. Ich kannte diese Schule ja schließlich gar nicht, bis der Brief kam, geschweige denn, dass ich eine Hexe sein sollte. Die anderen Mädchen in dem Abteil schauten mich an, ich erwiderte ihren Blick, und
dann sprachen sie mich endlich an. Ich hätte es wohl nie getan, bin ich doch recht schüchtern. Sie fragten mich nach meinem Namen, worauf ich mit Mandy antwortete. Wie denn meine Eule hieße, nannte darauf ihren
Namen: „Tschayan“, in welches Haus ich denn wollte... „Slytherin? !“ Antwortete ein Mädchen entsetzt. „Wieso denn ausgerechnet dieses Haus?“ Ich erklärte ihr, dass ich irgendwie das Gefühl hatte, dorthin zu
gehören, wieso wüsste ich aber auch nicht genau.
Wir unterhielten uns noch eine Weile und später erfuhr ich dann, dass das Mädchen Kim (Chat: Mici) heißt, sie leider noch kein Tier hat, aber meine Eule bewunderte und immer wieder erwähnte, wie süß diese denn sei.
Sie wollte in das Haus Gryffindor, wieso wusste sie aber auch nicht genau, „Vielleicht, weil ich nur gutes über dieses Haus gehört habe...“. Später, als der „Hogwarts Express“ schon eine Weile in Fahrt war,
sahen wir die Landschaft an uns vorbei ziehen, wie sie sich ständig veränderte. Schon witzig, wie schnell sich die Hügellandschaft in eine flache Ebene verwandelte. Ich schaute mir alles genau aus dem Fenster an,
bis eine Frau in unser Abteil kam. Vor sich schob sie einen Wagen, links an dem Wagen klebte eine Preistabelle und in dem Wagen war scheinbar etwas zu essen. Ich schaute mich nach den anderen um, die das Abteil mit
mir teilten. Wie halb Verhungerte stürzen sie sich auf den Wagen und kauften die verschiedensten Dinge. Ich kaufte
dann auch etwas, und nach ein paar Minuten schob die Frau ihren Wagen in das nächste Abteil. Sie tat mir irgendwie leid, wie sie so den Wagen von Abteil zu Abteil schieben musste... Ich sah mir die gekauften Dinge nun einmal genauer an. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen, geschweige denn gegessen. Aber probieren geht über studieren, und mit Spannung, wie es schmecken würde, biss ich von einem Schokofrosch ab. Wenig später hatte ich schon fast alle Schokofrösche aufgegessen, genauso wie Berti Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen. Es war wirklich zu komisch, die verschiedenen Sorten zu probieren. Dann waren wir auch schon fast in Hogwarts angelangt. Und so zogen wir uns unsere Umhänge an, und bewaffneten uns mit den neuen Zauberstäben, die wir sicherlich auch schon bald benutzen dürften. Endlich hielt der Zug, und wir stiegen mit Gepäck und Tieren aus.
Der Bahnhof hier war klein, ganz anders als der Bahnhof, an dem der Zug vor ein paar Stunden abgefahren war. Plötzlich tauchte ein Mann auf, doppelt so groß wie alle anderen, und rief nach den
Erstklässlern. Ich ging langsam zusammen mit Kim auf ihn zu Er erschien mir etwas unheimlich. Doch als wir dort waren, fragte er freundlich nach unseren Namen und stellte sich mit „Ich bin Rubeus Hagrid, Wildhüter
von Hogwarts, werd aber nur Hagrid genannt“ vor. Hagrid brachte uns dann schließlich weg von den anderen Schülern. Wir gingen zu einem See, und sollten dort in mehrere kleine Boote einsteigen. Ich genoss diese
Fahrt, wirklich schön, so still lag der See. Dann endlich konnte ich Hogwarts näher kommen sehen. Ich wäre fast aus dem Boot gekippt, so groß und prächtig sah das Schloss aus. Ich schloss schnell wieder meinen Mund,
der sich schon wieder vor Staunen bei diesem Anblick geöffnet hatte. Zu meiner Beruhigung sah ich aber die anderen neuen Mitschüler auch mit offenen Mündern das Schloss betrachten. Es hatte vor allem sehr viele
Türme, und ich fragte mich, ob ich mich je darin zurecht finden würde. Am anderen Ende des Sees stiegen wir dann in Kutschen um, die uns langsam zu dem großen Eingangstor von Hogwarts fuhren. Nach dem
aussteigen - es kam mir wie eine Ewigkeit vor - betraten wir das große Schloss. Hagrid erklärte, er führe uns zu der „Großen Halle“, wo die anderen Schüler schon warteten.
Als wir diese dann auch betraten, hielt ich meine Hand unter den Mund, damit dieser nicht schon wieder aufklappen konnte. Hier waren 5 Tische aufgestellt, vier Haustische und ein Lehrertisch. Ich
stellte mich in die Schlange der Erstklässler, die sich vor einem 3-Beinigen Stuhl mit einem Hut darauf gebildet hatte. Es wurde ganz still, alle
schauten uns an, und wenig später kam ein Mann und las die einzelnen Schüler vor, und diese gingen dann zu dem Stuhl und setzten sich den Hut auf den Kopf, der sofort bis zu ihren Schultern weiter rutschte. Nachdem ein paar Schüler schon in ihre Häuser eingeteilt wurden, war es soweit. Ich war dran.
Ich eilte zu dem Stuhl, setzte mich und packte den Hut auf meinen Kopf. Dieser rief nach einem kurzen
Moment „Slytherin“ und ich ging auf den Tisch der Slytherins zu, die, wie bei den anderen Schülern auch schon, tosenden Applaus gaben. Kim kam nach Gryffindor, und so unterhielt ich mich mit einigen Schülern aus Slytherin. So lernte ich Anne (Chat: Mücke), Sarah (Chat: kleinitiny) und noch viele andere kennen. Das Essen schmeckte auch wunderbar, man hatte eine riesige Auswahl. Nach dem Essen machte der Mann, welcher auch schon die Liste vorgelesen hatte, noch ein paar Ansagen, und dann wurden die einzelnen Schüler zu ihren Gemeinschaftsräumen gebracht. Ich erkundigte mich nach dem Namen des Mannes, und ich erfuhr, dass er Dumbledore heißt und der Schulleiter sei. Ich folgte einfach den älteren Slytherins hinaus aus der Großen Halle. Wir gingen zurück in die Eingangshalle und von dort aus in einen kleineren Flur. Dort stellte sich der Hauslehrer, Magister Foran, den neuen Erstklässlern vor. Er machte auf mich einen sehr strengen Eindruck, wie er so da stand mit seinem sehr durchdringenden Blick. Als er mich ansah, schaute ich einfach weg... Er führte uns dann in den Keller, wo wir alle den Gemeinschaftsraum betraten. Nachdem ich mir hier alles gut angesehen hatte, ging ich gleich weiter durch zu meinem Schlafsaal, den ich mir mit vier anderen Mädchen teilte. Wir packten unsere Koffer aus und wollten dann unsere Eulen wegbringen. Wir verließen also mit unseren Eulen den Gemeinschaftraum und machten uns auf den Weg nach ganz oben. Magister Foran hatte erzählt, das wir dort die Eulerei finden würden. Nach ein paar Treppen und Verirrungen kamen wir schließlich an unserem Ziel an. Hohe, offene Fenster gab es hier und zig verschiedene Eulen. Große, kleine, braune, weiße, graue... Ich öffnete den Käfig, und Tschayan flog hinauf zu den anderen. Wir eilten die Treppen wieder hinunter und gingen in unseren Gemeinschaftsraum. Hier plauderte ich noch einige Zeit mit ein paar sehr netten Leuten. Früh morgens ging ich schließlich auch schlafen, hundemüde nach diesem ersten aufregenden Tag in Hogwarts. Ich schlief schnell ein, voller Spannung auf den morgigen Tag und auf das ganze nächste Schuljahr an dieser wunderbaren und aufregenden neuen Schule.
Von Mandy
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