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Harry Potter und der glanzlose Glum

(von Malte Weber)

1. Gedanken im Mondschein

Als der Mond hinter einer Wolke wieder zum Vorschein kam, herrschte die typische nächtliche Stille über dem Ligusterweg, die die Dursleys so liebten. Nur in seinem kleinen Schlafzimmer beugte sich Harry Potter über ein dickes Buch mit dem Titel „Alte und vergessene Hexereien und Zaubereien“, das eine winzige Schrift hatte. Er wollte sich in diesen Sommerferien besonders gut auf die Schulzeit in Hogwarts vorbereiten, denn im vergangenen Schuljahr war er wegen seiner Teilnahme am Trimagischen Turnier von den Prüfungen freigestellt worden. So hatte er nämlich nur einen, wenn auch nicht geringen, Teil des normalen Unterrichtsstoffes gelernt.

Doch nun, wo Lord Voldemort erstarkt war, wollte Harry sein Können unbedingt verbessern und aus seiner Zeit in Hogwarts so viel Wissen mitnehmen, wie er nur konnte. Und wer wusste, wann er seine Kräfte gemeinsam mit seinen Freunden Ron Weasley und Hermine Granger einsetzen musste - vielleicht würden sie nicht einmal Zeit haben, ihren Abschluss an der Schule für Hexerei und Zauberei zu machen. Was hatte Hagrid nach der dritten und letzten Runde des Trimagischen Turniers so richtig über die Rückkehr Voldemorts gesagt?

„Wusste, dass er eines Tages zurückkehren würde. Wusste es seit Jahren, Harry. Wusste, dass er irgendwo da draußen war und gewartet hat, bis seine Zeit kam. Musste passieren. Und jetzt ist es passiert, und wir müssen damit klarkommen. Wir werden kämpfen. Vielleicht können wir ihn stoppen, bevor er richtig Fuß fasst. Das jedenfalls hat Dumbledore vor. Großartiger Mann, Dumbledore. Solange wir ihn haben, mach ich mir nicht allzu viel Sorgen.“

Als sie Hagrid damals ungläubig ansahen, fügte er etwas hinzu, was Harry nie vergessen würde: „Hat keinen Zweck dazuhocken und sich Sorgen zu machen. Was kommen muss, wird kommen, und wenn es da ist, nehmen wir den Kampf auf.“

Harry fuhr sich mit der Hand durch sein wirres, widerspenstiges Haar. Er war durcheinander und das lag nicht nur daran, dass seine Schneeeule Hedwig noch nicht mit einer Antwort von Sirius zurück war. Er hatte seinem Patenonkel eine Nachricht gesandt, in der er Sirius bat, ihm eine Liste praktischer Zaubersprüche zusammen zu stellen, damit er sich gezielter auf den Kampf vorbereiten könnte. Er wusste, dass Professor Dumbledore ihn losgeschickt hatte, um die alten Kämpfer Remus Lupin, Arabella Figg und Mudungus Fletcher zu alarmieren und danach bei Lupin unterzutauchen.

Doch das war nicht die einzige Sache, um die sich Harrys Gedanken drehten. Er machte sich diesmal ausnahmsweise einmal Gedanken um sich selbst. Nach Cedrics Tod am Ende des Trimagischen Turniers hatte er sehr gemischte Gefühle. Nicht nur, dass er in Cedric gerade einen ehrlichen, anständigen Freund eines anderen Hogwarts-Hauses gefunden hatte, der wenig später von Voldemorts Diener Wurmschwanz kaltblütig ermordet worden war. Der Kapitän des Hufflepuff-Quidditch-Teams hatte ihn beim Trimagischen Turnier zwar ebenso unterstützt, wie auch Harry ihm geholfen hatte. Andererseits hatte er auch Cho Chang zuerst zum Weihnachtsball eingeladen. Und als am letzten Abend des Schuljahres Professor Dumbledore eine Rede zu Ehren des verstorbenen Cedrics hielt, hatte Harry sehen können, wie Cho stumme Tränen über ihr Gesicht rannen. Andererseits erinnerte er sich, wie die Ravenclaw-Sucherin rot geworden war, als Harry sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Weihnachtsball gehen wolle, und dass sie erwidert hatte, dass es ihr wirklich Leid tue, dass sie schon mit jemand anderem verabredet war - und sie auch wirklich danach aussah. Und nach dem tragischen Ende des Trimagischen Turniers hatte Professor Dumbledore alle Schüler gebeten, Harry in Ruhe zu lassen, so dass alle Hogwarts-Schüler ihm aus dem Weg gingen und seinen Blick mieden - nicht nur Cho.

Harry merkte, wie die vielen Gedanken sich in seinem Hirn gegenseitig behinderten und dass vor allem seine Verworrenheit im Zusammenhang mit Cho ihn so sehr belastete, dass er kaum noch einen klaren Kopf für anderes haben konnte. Er war erst zwei Tage wieder bei den Dursleys, die seine Anwesenheit diesmal vollkommen zu ignorieren schienen, doch obwohl er versuchte, sich enorm mit dem Schulstoff zu beschäftigen, kamen ihm immer wieder andere Gedanken in den Kopf. Gedanken, die sich weder um seine diesjährigen Sommerferien, noch um die Rückkehr Voldemorts drehten. Harry überlegte vielmehr, warum er Cho nicht auf dem Gleis neundreiviertel gesehen hatte, als sie alle aus dem Hogwarts-Express mit seiner scharlachrot leuchtenden Dampflok gestiegen waren. Ob sie sich sonst von ihm verabschiedet hätte?

Harry legte „Alte und vergessene Hexereien und Zaubereien“ aus der Hand und setzte seine Brille ab, bevor er sich die Schläfen massierte und ins Bett stieg. Er wollte versuchen, in Ruhe einzuschlafen, um am nächsten Tag gleich nach dem Frühstück weiter zu lernen. Die Gedanken an Cho ließen ihn nicht in Ruhe und er grübelte weiter, nicht ahnend, das der nächste Tag ganz anders verlaufen würde, als er sich vorgenommen hatte.

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