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Harry Potter und der glanzlose Glum

(von Malte Weber)

9. Der Ammial-Punkt

 

Mit einem lauten Schnaufen machte Dumbledore sowohl Harry als auch Hagrid auf seine Anwesenheit aufmerksam. Hagrid reichte ihm die kleine Schachtel, die er noch immer in seiner mächtigen Hand hielt.

„Ich hab‘ Harry gesagt, er kann mit nach Schottland. Das geht doch in Ordnung, oder?“, wandte sich Hagrid an den Schulleiter von Hogwarts. Dumbledore nickte: „Ja, ich denke schon. Hast Du den Ammial aus Budapest?“

„Dort gab’s nur so große, deshalb hab‘ ich ´nen kleineren in Mannheim besorgt“, erwiderte Hagrid.

„Das ist gut, der Ammial-Punkt muss ja nicht jedem gleich ins Auge fallen“, lobte Dumbledore die Umsicht Hagrids. Dann richtete er sich an Harry. „Dieses kleine Stück Metall ist ein Ammial, der unter anderem Lord Voldemort den Zugriff auf Deine Gedankenüberschwemmungen nehmen kann. Ammiale haben noch verschiedene andere Wirkungen, die aber wesentlich unwichtiger sind und zurzeit keine Bedeutung bei Dir haben. Der Ammial-Punkt, wo das Metall mit dem Körper in Kontakt tritt, ist die Nasenscheidewand. Bist Du bereit Harry?“

„Ja“, sagte Harry und schloss die Augen. Dumbledore wirbelte einmal kurz mit seinem Zauberstab durch die Luft und schon saß der Ammial an seinem Platz. Ron, Hermine, Fred und George, die bislang stumm dabei gestanden hatten, schmunzelten.

„Schickes Nasen-Piercing, Harry“, lachte Fred und Harry ahnte, womit ihn die Slytherins im kommenden Schuljahr aufziehen wollen würden.

„Gut, dass Hagrid ein kleines besorgt hat“, meinte Ron, der ähnliches dachte.

„Wir würden auch gerne mit in die Highlands“, wandte sich Hermine an Dumbledore, mit einem Tonfall, der mehr als Ankündigung denn als Bitte zu verstehen war. Dumbledore nickte lächelnd. „Ich hatte nichts anderes erwartet. Ihr könnt in zwei Stunden aufbrechen. Aber zunächst essen wir etwas.“ 

Gemeinsam mit Arabella Figg, Remus Lupin und Sirius Black gingen sie an die Feuerstelle, wo Mudungus Fletcher und Aidan Lynch bereits das Lagerfeuer entfacht hatten. Dort stand auch schon eine Schüssel mit Stockbrotteig bereit. Auch ein Stück Wild war bereits auf dem Spieß über den Flammen. Hagrid, der sah, dass diesmal nicht sonderlich viel vom Essen übrig bleiben würde, ging zu der Hippogreifherde, um sie zu versorgen. Dumbledore hatte einen Umweg durch sein Wohnhaus genommen und kam nun mit den Armen voller Flaschen mit Butterbier heraus zum Feuer.

Während sie die ersten Schlucke davon nahmen und ihre Stockbrote rösteten, begannen kleinere Unterhaltungen, in denen Fred und George Dumbledore von einigen Scherzartikelplänen erzählten, während Hermine und Harry dem erstaunten Ron von dem Vorgefallenen berichteten. Remus Lupin und Sirius Black berichteten den drei anderen, was sie bereits von Kathleens Isle wussten, denn beide waren bereits auf Dumbledores Insel gewesen. Vor allem Sirius schien einiges über die Insel mit dem magischen Kraftfeld zu wissen und erzählte von Nifflern, die gerade den derzeitigen Süden der Insel kräftig nach Schätzen durchwühlten und anderen magischen Kreaturen namens Sgruffers, die riesigen Libellen ähnelten und langfristig wie nach sowjetischen Fünf-Jahres-Plänen die vielen verschiedenen Pflanzen, die zum Teil sehr vereinzelt standen, gezielt mit den Pollen ihrer Art versorgten.

„Harry, Hermine und Ron werden Hagrid in die Highlands begleiten, wenn wir fertig gegessen haben“, kündigte Dumbledore an, als eine kleine Gesprächspause eintrat. „Ich schlage vor, dass die vier gemeinsam mit Fred und George die Motoryacht Bagmans nehmen, aber ich würde die Zwillinge danach gerne wieder an meiner Seite sehen. Ich habe einen großen Plan, für den ich ihre Hilfe brauchen könnte. Euch anderen würde ich gerne noch einmal nach Derry schicken, um dort die versprengten Todesser zu suchen. Oder gibt es andere Vorschläge?“

Dumbledore blickte in die Runde. Doch erwartungsgemäß gab es keine Gegenstimmen. Denn auch wenn Fred und George gerne die vier in die Highlands begleitet hätten, so waren sich doch ebenso gespannt darauf, wobei Dumbledore wohl ihre Unterstützung haben wollte. So machten sich alle an das Essen und Hagrid, der dazugekommen war, hatte zu recht vorausgesehen, dass kaum etwas für die Hippogreife übrig blieb. Danach zogen sie alle zusammen hinunter zum Strand, wo die Motoryacht auf Reede lag. Mit einem kleinen Ruderboot paddelte Hagrid zunächst die drei Weasleys zu dem zweimastigen Schiff, bevor er zum Strand zurückkehrte, um Harry und Hermine abzuholen.

„Du übst besser noch ein bisschen in nächster Zeit, Hermine“, sagte Dumbledore zum Abschied, als Harry bereits ins Ruderboot gesprungen war. Hermine lief rot an, nickte dann aber.

 

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