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Harry Potter und der glanzlose Glum

(von Malte Weber)

12. Auslaufschwierigkeiten

 

Es war bereits Nachmittag, als die vier wieder im Hafen von Rathborough angelangten. Hagrids Kopf war dank der frischen Brise von See wieder klarer, sonst hätte er die drei sicher nicht so rasch in ein kleines Gässchen bugsieren können, bevor sie die Marktstraße am Kai erreichten. Er hatte als einziger über die Köpfe der vielen Menschen hinweg einige Dementoren vor Ludo Bagmans „Bronagh“ entdecken können. Während es im Hafen durch den Sonnenschein blendend grell war, wirkte es in diesem Gässchen düster, auch wenn die Häuserwände in hellem Beige gehalten waren. Der Abstand zwischen den beiden Häuserfronten war so gering, dass Hagrid beinahe an beiden Seiten anstieß.

„Wir können nich‘ zum Schiff, da stehen `n paar Dementoren vor“, raunte er Harry, Ron und Hermine zu. Unschlüssig blieben sie stehen.

„Ihr müsste in die ‚Grüne Wildsau‘, dort erwartet Euch Dumbledore“, hörten sie da eine Stimme. Sie kam von einem großgewachsenen Mann,  der einen beige-farbenen Maleranzug trug und mit der Farbrolle direkt neben ihnen die Wand gestrichen hatte. Er war ihnen überhaupt nicht aufgefallen, aber nun packte er seine Ausrüstung zusammen und wandte sich ihnen zu. „Ich bin Aimish, aber alle nennen mich Anders. Ich wohne in dem letzten Haus in der Stadt, vor den alten Reihenhäusern.“

„Vor den alten Reihenhäusern ist doch gar kein Haus gewesen“, flüsterte Ron Harry zu und dieser nickte misstrauisch.

„Ihr habt es vielleicht übersehen, aber das ist normal. Auch die Nachbarn und der Briefträger bemerken es nur selten. Die meisten Magier kommen ja gar nicht in unser Viertel und wenn, dann nehmen sie mein Haus ebenfalls kaum wahr“, erklärte Aimish. „Deshalb nennen mich ja alle Anders. Ich bin immer so, wie ich gerade in mein Umfeld passe.“

„Und Du bist Muggel?“, fragte Hermine interessiert.

„Ja, dafür muss ich nicht zaubern können. Wenn Du die Menschen richtig einschätzen kannst, ist es auch ohne Magie möglich, ein menschliches Chamäleon zu sein.“ Sie hatten sich in Bewegung gesetzt, Aimish und Hermine führten die Gruppe an, Hagrid bildete das Schlusslicht.

„Aimish, äh, Anders, wie findest Du denn immer die richtigen Utensilien, um Dich anzupassen?“, wollte Hermine wissen.

„Dafür hab‘  ich mir dieses Täschchen besorgt“, erwiderte Aimish und zeigte auf einen Beutel mit vielen Reißverschlüssen. „Das hab‘ ich hier in einem Trödelladen für Zauberer gekauft. Ihr könnt mich auch gerne Aimish nennen, ich hab vorhin nur gesagt, wie andere mich nennen, falls Ihr irgendwo nach mir fragen müsst.“ Sie hatten das Ende des Gässchens erreicht und standen vor einem kleinen Pub. Ein grünes Wildschwein zierte die Eingangstür, durch die sie gingen.

Sie durchschritten den langen schmalen Raum, der nur von einigen Kerzen beleuchtet war, und setzten sich an den runden Eichentisch neben dem Torffeuer, wie Aimish ihnen aufgetragen hatte. Er wollte noch kurz zu seinem Haus, hatte er ihnen gesagt, aber Harry und Ron hatten ihr Misstrauen noch nicht ganz abgelegt.

„Wer weiß, ob er wiederkommt“, meinte Harry.

„Und Dumbledore ist auch nirgendwo zu sehen“, ergänzte Ron während er sich im düsteren Raum umblickte. Doch da flackerte das Torffeuer auf und  knackte merklich lauter, und als die vier ihre Blicke umwandten, erschien Dumbledores Kopf in den Flammen.

„Schön, dass Anders Euch her geführt hat“, begrüßte er sie. „Ich habe eben kurz mit ihm gesprochen, er wird Euch heute abend an Bord der ‚Bronagh‘ bringen, da vertraue ich drauf. Hat bei Dir alles geklappt, Hagrid?“

„Jep, Mafalda und Genus ham mir gesagt, wo ich die andern find“, berichtete Hagrid. Als er mit seinen Ausführungen fertig war, ergriff Dumbledore rasch wieder das Wort.

„Fred und George werden vorerst auf Kathleens Isle bleiben. Cornelius Fudge scheint uns offensichtlich Steine in den Weg legen zu wollen. Ich hatte vorhin ein Gespräch mit ihm, als er nach einigem Schimpfen auch noch damit anfing, Euch die Zaubergenehmigung für die Ferien entziehen zu wollen, konnte ich ihn plötzlich gar nicht mehr verstehen - und hier auf Kathleens Isle kann er mich nicht erreichen. Ich schätze, er hat die Dementoren geschickt, um Euch am Auslaufen zu hindern. Aber Anders wird Euch schon helfen. Er ist zwar ein Muggel, aber einer der besten Verbündeten, den wir uns gerade vorstellen können. Ihr müsst ihm sagen, dass wir den Marlspieker von der Backbordseite brauchen, dann werden die Dementoren Euch mit Hilfe des Gegenstand-Assoziierungszaubers nicht bemerken können, bis Ihr an Bord seid“, erklärte Dumbledore seine Pläne. Dann war sein Kopf in den Flammen verschwunden, noch ehe sie etwas erwidern konnten.

„Ich denke, dass ich den Gegenstand-Assoziierungszauber beherrsche, aber mir ist schleierhaft, wie wir an den Bordgegenstand kommen sollen, den wir dafür brauchen“, sagte Hermine in die entstandene Stille hinein.

„Aimish soll ja den Marlspieker besorgen, falls er überhaupt wieder auftaucht“, meinte Ron unsicher.

„Dor bünn ick all“, hörten sie da eine Stimme und Aimishs Figur löste sich aus der Dunkelheit, mit der er wie verschmolzen schien. Harry erzählte Aimish, was Dumbledore ihnen erklärt hatte. „Das ist kein Problem“, befand Aimish, nachdem er aufmerksam zugehört hatte. „Hauptsache, Ihr beherrscht dann den Zauber.“ Hermine nickte zuversichtlich.

„Wenn Du es schaffst, den Marlspieker zu besorgen. Aber wie willst Du an den Dementoren vorbei kommen?“, wollte sie wissen. „Wenn Ihr es sehen wollt, kommt mit. Aber haltet Euch im Hintergrund, falls jemand nach Euch sucht“, bot Aimish an. Ron, Hermine und Harry folgten ihm aus dem Pub, nur Hagrid wollte noch bleiben (“Auf `ne Tasse Tee“).

Sie gingen das krumme Gässchen weiter, bis es kurz vor der „Bronagh“ wieder auf die belebte Marktstraße am Kai mündete. Dort verharrten Ron, Hermine und Harry unsichtbar unter Harrys Tarnumhang, während Aimish zielstrebig auf die „Bronagh“ zuging. Urplötzlich hatte er ein Fischerhemd an, eine Pudelmütze auf und einen Seesack auf dem Rücken. Die drei Hogwarts-Schüler mussten Aimish genau fixieren, weil er mit seiner Umgebung zu verschmelzen schien. Die Dementoren schienen ihn gar nicht zu bemerken, als er zur Gangway und hinauf an Bord ging. Harry, Ron und Hermine waren vor Anspannung erstarrt, so sehr fieberten sie mit, als Aimish über Deck ging. Wenig später stand Aimish wieder vor ihnen. Den Marlspieker hatte er in der Hand, doch von seiner Seemannsausrüstung war nichts mehr zu sehen. Zu viert eilten sie in die „Grüne Wildsau“, wo Hagrid am Tresen mit der hübschen Bedienung schäkerte.

„`Ne Kopfschmerztablette hab‘ ich nich‘, aber nimm doch `n Schluck Bier“, empfahl er ihr gerade. Sie schüttelte den Kopf und bot ihm eine Zigarette an, die er grinsend annahm und sich anzündete. 

„Komm, Hagrid, wir müssen los“, rief Harry ihm zu. Da verabschiedete sich der Halbriese rauchend von der Dunkelhaarigen und trat mit den anderen gemeinsam in das Gässchen.

„Ihr müsst alle den Marlspieker anfassen“, erklärte Hermine und sprach „Res formio!“ mit gezücktem Zauberstab in der Hand. Augenblicklich umgab ein blauer Lichtschimmer nun Ron, Hermine, Harry, Hagrid und Aimish. Ohne den Marlspieker loszulassen gingen sie in Richtung Kai. Auf der Marktstraße mussten sie auf die Passanten achten, von denen sie ebensowenig wahrgenommen wurden wie von den postierten Dementoren. Ungesehen gelangten sie an Bord.

„Wollen wir die Tampen kappen, oder wie machen wir sonst los?“, wollte Harry im Flüsterton wissen.

„Ich kann sie losmachen und dann an Bord springen“, erklärte sich Aimish zum Landgang bereit. Er hatte sich bislang sicherheitshalber ebenfalls am Marlspieker festgehalten. Nun löste er sich von den anderen. Lässig schlenderte er wieder an Land, um die Leinen loszumachen, mit der die „Bronagh“ vertäut war. Nachdem er die erste Festmacherleine zurück an Bord geworfen hatte, beeilte er sich mehr, denn die Dementoren schienen etwas zu bemerken. Doch schon startete Hagrid den Motor und Aimish sprang auf das Vorderdeck. Die Dementoren konnten nur noch verfolgen, wie das Schiff sich langsam entfernte - an ein Hinterherspringen war für sie nicht zu denken. Das sahen auch Ron, Hermine und Harry und machten ihrer Anspannung durch ein Aufjubeln Luft.

 

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