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Harry Potter und der glanzlose Glum

(von Malte Weber)

2. Morgendlicher Besuch

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich von seinen wirren Gedanken noch mehr verunsichert denn je. Er ging hinunter in die Küche, wo Tante Petunia den Frühstückstisch bereits gedeckt hatte. Drei Paar Teller und Tassen konnte Harry darauf entdecken. Er ging zum Küchenschrank, um auch für sich ein Frühstücksset zu decken. Währenddessen kamen Onkel Vernon und Harrys fetter Cousin Dudley ins Zimmer. Falls die Schulkrankenschwester Dudley auch weiterhin die Diät aufgezwungen haben sollte, hatte sie sich nicht durchsetzen können. Dudley hatte mittlerweile den Umfang eines kleinen Pottwals.

Harry stellte gerade Teller und Tasse auf die kleinste Ecke des Tisches, als ein dröhnender Lärm den Ligusterweg erzittern ließ. Onkel Vernon und Tante Petunia standen merkwürdig starr, als das Gedröhne urplötzlich vor ihrem Haus erstarb. Nur Dudley schien in all seinen Fettschichten nicht erstarren zu können und wabbelte weiter auf seinem extrabreiten und -stabilen Stuhl vor sich hin. Wenig später hörte Harry ein markerschütterndes Klopfen an der Haustür. Harry kannte nur einen Menschen, der so klopfen konnte. Und da weder Onkel Vernon noch Tante Petunia sich regten (lediglich Dudley wabbelte auf seinem Platz vor sich hin), ging Harry in den Flur, um die Haustür zu öffnen. Vor ihm stand, wie Harry erwartet hatte, Hagrids riesige Gestalt. Der Hüter der Schlüssel von Hogwarts schien in Eile zu sein.

„Harry, ich hoff‘ ich stör‘ nich‘, aber Du musst sofort Deine Sachen packen“, sagte Hagrid ohne Begrüßung. „Dumbledore will, dass ich Dich zu ihm bringe.“

Er trat in den Flur und ging zur offenen Küchentür. „Ich muss Harry mitnehmen. Er kommt vielleicht später im Sommer wieder“, rief Hagrid ohne Umschweife den Dursleys zu, mit einer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. „Wer weiß, ob die drei nicht froh sind, mich so schnell wieder los zu sein“, sagte Harry zu sich selbst, während er in sein Zimmer ging, um seine Zaubersachen aus dem Versteck unter dem losen Dielenbrett zu holen. Als er mit seinem Koffer und Hedwigs Käfig die Treppe wieder herunter eilte, hatte Hagrid den Flur bereits wieder nach draußen verlassen. Harry lief ebenfalls nach draußen, nachdem er kurz „Tschüß!“ in die Küche gerufen hatte. Hinter sich hörte er Onkel Vernon noch etwas wie „...sind kein Hotel“ rufen, doch er schien ihn nicht aufhalten zu wollen.

Hagrid stand schon bei dem großen schwarzen Motorrad, das vorhin den Lärm verursacht hatte. Nun sah Harry auch weshalb, denn der Auspuff hing schräg herunter.

„Beeil‘ Dich, wir müssen noch nach London, und dieses Rohr is‘ mir eben fast abgefall’n“, sagte Hagrid zu Harry, als er ihm den Koffer und den Eulenkäfig abnahm, um beides zu verstauen.

„Es ist so wichtig, dass wir sogar Regeln ignorieren dürfen“, verdeutlichte er Harry.

„Wirklich?“, fragte Harry und fügte ruhig hinzu: „Übrigens: Schön, Dich zu sehen, Hagrid!“

Hagrid stutzte. „Ähm..., Mensch, ja, - ach, Harry, tut mir Leid - ich freu‘ mich doch auch!“, stammelte er und drückte Harry an sich. „Dumbledore meint, dass Du durch Mut, Tapferkeit und so bewiesen hättest, in diesem besonderen Fall auch außerhalb der Schulzeit zaubern zu dürfen - und bei Fudge hat er’s auch durchgesetzt. War sicher nich‘ einfach.“

Das brachte Harry auf eine Idee. Er kramte seinen Zauberstab hervor, richtete ihn auf den abgebrochenen Auspuff und murmelte „Reparo!“. Hagrid sah neidisch auf das wieder heile Motorrad und drehte dabei seinen Regenschirm zwischen seinen Klodeckel-großen Händen.

„Prima, nun fall’n wir nich‘ so auf“, grinste er Harry zu und schwang sich auf den Motorradsattel. Harry zweifelte ein bisschen daran, als er sich hinter den bärtigen Halbriesen setzte.

Hagrid steuerte das große Motorrad gekonnt aus dem Ligusterweg und als sie auf der offenen Landstraße angelangt waren, sah er prüfend in den bedeckten Himmel. Die Bewölkung hatte über Nacht nicht nur zugenommen, sondern sich auch gesenkt. Die trübgrauen Wolken hingen lückenlos nur wenige Meter über dem Boden.

„Großartiger Mann, Dumbledore“, rief Hagrid freudestrahlend Harry  durch den Fahrtwind zu. „Hat mir mal wieder Sirius‘ Motorrad gegeben.“

Nach einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal erhob sich das zweirädrige Gefährt mit den beiden ungleichen Gestalten in die Luft. Sekundenbruchteile später hatten sie bereits die Wolkendecke durchbrochen und flogen über die helle Wattebauschlandschaft. Harry genoss den Fahrtwind und die warmen Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht. Er dachte kurz an Ron und Hermine, doch obwohl er eigentlich genauer über die Ferienbeschäftigungen der beiden nachdenken wollte, und ob Dumbledore die beiden ebenfalls eingeladen hatte, kam ihm Chos Bild in den Kopf und er fragte sich, wie sie ihm wohl nach den Ferien begegnen würde.

Plötzlich senkte sich das Motorrad und ehe Harry sich versah, waren sie in der Winkelgasse gelandet.

„Schon da?“, fragte er Hagrid, der ihn daraufhin grinsend ansah. „Wir sind ´ne halbe Stunde geflogen. Hast wohl geträumt, was?“, sagte er im Absteigen zu Harry und drehte sich nach den Packtaschen um. So konnte er nicht sehen, wie Harry rot wurde.

„Wir müssen noch kurz in die Nocturngasse. Danach geht’s auf Dumbledores Insel, wo Du ein paar bekannte Gesichter wiedersehen wirst. Dumbledore meint, es is‘ wichtig für Dich, dabei zu sein, wenn’s los geht. Wenn ich Dich sicher hingebracht hab‘, werd‘ ich weiterreisen.“

Harry fragte sich, warum er Hagrid gar nicht nach all dem gefragt hatte. Schließlich war es alles andere als alltäglich, dass seine Sommerferien schon am dritten Tag wieder aufhörten, weil Dumbledore ihn bei sich haben wollte. Nun erinnerte sich Harry auch wieder, dass Dumbledore Hagrid auf eine weite Reise geschickt hatte - und erst jetzt wunderte er sich, dass der Wildhüter Hogwarts, der außerdem Pflege magischer Geschöpfe unterrichtete, noch im Lande war. Dumbledore hatte Hagrid und Madame Maxime nach dem tragischen Ende des Trimagischen Turniers zu einem Gespräch gebeten, fiel Harry wieder ein.

„Olympe - für euch Madame Maxime - kommt vielleicht mit. Denk‘ eigentlich schon. Glaub‘, ich hab‘ sie überredet“, hatte Hagrid damals Harry, Ron und Hermine über seinen Auftrag gesagt.

„Kommt Madame Maxime denn nun mit Dir mit?“, polterte es aus Harry heraus und er dachte an die Schulleiterin von Beauxbatons, die ebenso groß wie Hagrid war und das beim Weihnachtsball noch mit großen Knochen begründet hatte. Harry biss sich auf die Lippen, denn er merkte, wie Hagrid unsicher wurde.

„Ich bin ganz froh, dass ich Dich erstma‘ durch die Gegend kutschier’n kann. Olympe weiß immer noch nich‘, ob sie mit will“, seufzte Hagrid und wirkte etwas geknickt. „´Türlich isses ´ne lange Reise, die viel Zeit in Anspruch nimmt, aber ich glaub‘, daran liegt’s bei ihr nich‘.“

Als Hagrid danach lange schwieg, dachte Harry an Cho und konnte Hagrids Stimmung ein wenig verstehen.

 

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