Harry Potter und die
Rostac-Urnen 14
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Begegnung im Pub an der Ilmenau

 

In der Innenstadt angelangt, setzten sie sich in der Fußgängerzone vor eines der zahlreichen Cafés und aßen Eis. Wahre Touristenströme flossen zäh an ihnen vorbei und die Stadtbesucher bewunderten die alten Fassaden der Geschäftshäuser. Auf Ron, Harry und Hermine schien niemand zu achten. Als sie des Sitzens überdrüssig waren, schlenderten sie durch die historische Innenstadt bis zum alten Kran an der Ilmenau. Dort sahen sie eine ganze Weile stumm dem Hin- und Herwedeln der langen grünen Wasserpflanzenblätter zu, bevor sie sich auf den Rückweg machten.

Am Stint, der nahen Uferstraße, herrschte ein Gewusel aus träge latschenden Touristen und hektischen Kellnerinnen, die die ersten Abendessen-Bestellungen an die Biertische auf der ehemaligen Kaianlage brachten. Da die drei Hogwarts-Schüler noch nicht genau wussten, wo sie eigentlich hinwollten, stiegen sie einen Kellereingang hinunter, aus dem irische Musik klang. Ein gemütlicher Pub war in dem alten Gewölbe eingerichtet und sie setzten sich in die hinterste Ecke. Das Muggelgeld, das Hermine dabei gehabt hatte, war schon merklich weniger geworden und sie wollten nicht mehr als nötig ausgeben. Schließlich kam die Bedienung doch zu ihnen und sie bestellten jeweils ein kleines Glas Wasser, während sie sich ärgerten, schon soviel für Eis ausgegeben zu haben. Sie lehnten sich zurück und lauschten weiter der Musik.

Ein Mann mit Schlips und Hemd kam plötzlich auf ihren Tisch zu, in der Hand eine dunkelblaue Schirmmütze, die überhaupt nicht zu seinem übrigen Aussehen passte. Unwillkürlich griffen die drei nach ihren Zauberstäben, behielten sie aber unter dem Tisch. Rasch setzte der Schlipsträger die Kappe auf Harrys Kopf.

„Geschenk des Hauses“, rief er laut, während er sich auf einen freien Stuhl setzte.

Dann zischte er ihnen zu: „Seid Ihr wahnsinnig, in aller Öffentlichkeit rumzulaufen? Harrys Narbe erkennt doch jeder Zauberer meilenweit. Und wo ist Zmanek? Dumbledore macht sich Sorgen und hat eine Handvoll Freunde auf die Suche nach Euch geschickt.“

Harry, Ron und Hermine sahen sich an.

„Zmanek und ein Todesser, der sich für ihn ausgab, sind beide tot“, sagte Hermine trocken. „Und wer sind Sie?“

Misstrauisch blickten die drei dem Fremden ins Gesicht, das nach oben unbegrenzt in eine Halbglatze überging, während es unten begrenzt war von einem Bart, der so adrett gestutzt war wie das seitlich verbliebene Haar.

„Ich bin Frank Brockhoff“, erwiderte der Fremde nach einer klitzekleinen Pause und fingerte an den Knöpfen seines Hemdsärmels herum. Ein Schweigen folgte. Konnten sie dem Schlipsträger trauen?

Doch das Herumgefinger, das die drei zunächst für Nervosität gehalten hatten, hatte lediglich den Grund, ihnen seine Unterarme zu zeigen. Auf keinem war das Dunkle Mal zu sehen.

„Woher kennen Sie Professor Dumbledore?“, fragte Harry schroff.

„Ich war als Gerichtsreporter in England bei den Todesser-Prozessen, als ich ihn kennenlernte. Ich war auch schon zu Besuch auf Kathleens Isle und bekam vergangenes Jahr die schriftliche Bitte von ihm, Sirius Black und einen durchgeknallten Hippogreifen auf der Durchreise zu beherbergen, weil Zmanek im Urlaub war. Das habe ich natürlich getan, wenn auch nicht bei uns mitten im Wohngebiet, sondern bei Zmaneks Jobberknollzucht, um die ich mich in dessen Abwesenheit gekümmert habe. Beruhigt Euch das?“, wollte er wissen.

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